Ein Tarifvertrag für gewerbliche und kaufmännische Beschäftigte

Ein Tarifvertrag

26.05.2023

Du willst den Job wechseln? Gewerbliche Mitarbeiter haben eine Kündigungsfrist von bis zu 6 Monaten, Kaufleute maximal 4 Wochen zum Monatsende.

Solltest du als kaufmännischer Beschäftigter versterben, haben deine Nachkommen Aussicht auf ein höheres Sterbegeld.

Kaufleute erhalten ein monatliches Gehalt, gewerbliche Mitarbeiter Stundenlohn.

Was soll das alles? Du weißt es nicht? Wir auch nicht!

In vielen anderen Branchen ist es längst der Normalfall: EIN Tarifvertrag für alle Beschäftigten – und so sollte es auch in der Logistik NRW in Zukunft sein.

Ob Schlips oder Blaumann, Stapler oder PC: Lasst uns Schluss machen mit der längst überholten zwei-Klassen-Belegschaft.

Ein Tarifvertrag für ALLE Beschäftigten!

 

 

KEINE ARBEIT UNTER WERT - UPGRADE

Tarif
KAUWU
© ver.di

Tarifverträge

Stell Dir vor, Du erbst nichts, Du nennst keine Häuser Dein Eigen, hortest kein Vermögen und bist nicht Firmenchef. Also musst Du vom Lohn deiner Arbeit leben. Stell Dir vor, Du müsstest diesen Lohn selbst mit Deinem Chef aushandeln. Du rechnest ihm vor, was Deine Arbeit wert ist, wie er Deine besondere Qualifikation vergüten und die Belastungen der Schichtarbeit ausgleichen sollte.

Klar, das grenzt an Bettelei. Damit es dazu nicht kommt, gibt es Tarifverträge. Die werden zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften ausgehandelt und geschlossen. Ein schriftlicher Vertrag, rechtlich abgesichert und einklagbar. 

Jedes Jahr etwas mehr Geld bekommen, das ist keineswegs die Regel. Ob es der Gewerkschaft gelingt, eine Tariferhöhung oder bessere Arbeitsbedingungen mit dem Arbeitgeberverband auszuhandeln, hat nicht allein mit Verhandlungsgeschick zu tun, sondern damit, ob genügend Druck gemacht wird.

Der Streik ist das wichtigste Mittel im Arbeitskampf, um den Druck auf die Arbeitgeber so zu erhöhen, dass sie am Verhandlungstisch einlenken. Der Druck ist umso mächtiger, je mehr Beschäftigte die Arbeit niederlegen. Ohne Streik verkäme eine Tarifverhandlung zur kollektiven Bettelei, hat das Bundesarbeitsgericht festgestellt. Wie stark eine Gewerkschaft ist, hängt von der Zahl ihrer Mitglieder ab. Die Grundformel ist einfach: Je mehr Mitglieder sich engagieren, desto größer ist die Durchsetzungskraft und desto besser ist der Tarifvertrag.